Hallo zusammen,
heute möchte ich euch einen sehr persönlichen Einblick in meine Reise mit Hashimoto und wie ich es geschafft habe, mein Leben zurückzugewinnen. Für diejenigen, die es nicht wissen: Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der es infolge einer Lymphozyteninfiltration zur Zerstörung der Schilddrüse kommt. Diese Krankheit bringt eine Vielzahl von Symptomen mit sich, darunter Müdigkeit, Gewichtszunahme, Depressionen und vieles mehr.
Als bei mir vor einigen Jahren Hashimoto diagnostiziert wurde, fühlte ich mich verloren und überfordert. Doch ein Aspekt, der mir sehr geholfen hat, war die Anpassung meiner Ernährung.
Die Diagnose
Während meiner zweiten Schwangerschaft litt ich an schwerer Hyperemesis (mehrmals tägliches Erbrechen). Aufgrund dieser Komplikation musste ich über mehrere Monate Prednisolon einnehmen, was zu einer erheblichen Gewichtszunahme führte. Nach der Schwangerschaft war ich ständig erschöpft, hatte extreme Stimmungsschwankungen und konnte trotz ausgewogener Ernährung und Sport meine zusätzlichen Kilos nicht loswerden. Ich dachte, das sei normal, da ich ein kleines Kind von drei Jahren und ein Baby hatte und eine sehr schwere Schwangerschaft mit mehreren Krankenhausaufenthalten und Medikamenteneinnahmen hinter mir lag.
Als es nach sechs Monaten nicht besser wurde, sondern schlimmer, ließ ich meine Schilddrüsenwerte im Blut untersuchen. Schließlich erhielt ich die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis und hatte endlich eine Erklärung für meine ständige Erschöpfung und die unerklärliche Gewichtsstagnation trotz Sport und ausgewogener Ernährung.
Die Therapie
Ich begann die Therapie, wie in meiner Weiterbildung und im Studium gelernt, mit L-Thyroxin und war nach ein paar Monaten laut Blutergebnissen sehr gut eingestellt. In den ersten Monaten besserten sich die Erschöpfung und die Stimmungsschwankungen, und ich verlor einige Kilos.
Drei Kilogramm in sieben Monaten sind nicht viel, aber es war dennoch ein Fortschritt. Mit der Diagnose und der richtigen Behandlung dachte ich: „Ich muss geduldig bleiben und weitermachen: Sport, gesunde Ernährung.“
Leider kehrten nach dieser optimistischen Anfangsphase die Beschwerden zurück, und egal, was ich versuchte, es wurde einfach nicht besser. Ich erkannte mich selbst nicht wieder – ich war von jeder Kleinigkeit gereizt, musste unbedingt Mittagsschlaf machen und war abends trotzdem völlig erschöpft. Ich hatte weder die Geduld noch die Kraft, etwas mit meinen Kindern zu unternehmen.
Der erste Schritt: Recherche
Ich begann, mich intensiv mit der Krankheit und den möglichen Behandlungsmethoden auseinanderzusetzen. Ein Bereich, der immer wieder hervorgehoben wurde, war die Ernährung. Ich las zahlreiche Bücher über Hashimoto und Mikrobiome von Autoren wie Dr. Kharrazian, Dr. Haldermann, Wentz und Dr. Kellman. Zudem studierte ich viele wissenschaftliche Arbeiten über Autoimmunerkrankungen und Ernährung sowie den Einfluss unserer Darmmikrobiome auf Gewicht, Wohlbefinden und psychische Gesundheit.
Umstellung der Ernährung
Bis dahin hatte ich mich bereits gesund und ausgewogen ernährt, aber nach meiner Recherche nahm ich einige Änderungen vor. Der erste große Schritt war der Verzicht auf Gluten. Einige Studien und Erfahrungsberichte legen nahe, dass Gluten Entzündungen im Körper fördern kann, was bei einer Autoimmunerkrankung wie Hashimoto besonders problematisch ist. Der Umstieg war anfangs eine Herausforderung, da Gluten überall enthalten ist, doch schon nach wenigen Wochen merkte ich eine Verbesserung meiner Symptome. Die Müdigkeit ließ nach, und mein allgemeines Wohlbefinden stieg. Auch das Gewicht reduzierte sich leichter.
Ich änderte meine Sportroutine und wechselte von High-Intensity-Training zu Low-Impact-Workouts. Außerdem reduzierte ich den Zuckerkonsum drastisch. Zucker kann das Immunsystem belasten und Entzündungen fördern, weshalb ich auf natürliche Süßungsmittel wie Honig und Datteln umstieg. Dies half mir nicht nur, mein Gewicht besser zu kontrollieren, sondern auch, mein Energielevel stabil zu halten.
Ich verzichtete zunächst auf Milchprodukte und führte sie nach drei Wochen schrittweise wieder ein, während ich ein Tagebuch über meine Symptome führte. Ich griff vermehrt auf Schaf- und Ziegenmilchprodukte zurück und fühlte mich trotz deren Verzehr sehr wohl.
Ich begann, mehr auf meine Darmmikrobiome zu achten und konsumierte täglich fermentierte Lebensmittel wie Kefir, Kombucha, Kimchi und saure Gurken.
Nährstoffreiche Lebensmittel
Ein weiterer wichtiger Aspekt war der Verzehr von nährstoffreichen Lebensmitteln. Ich begann, viel mehr Gemüse, Obst, Nüsse und Samen in meine Ernährung zu integrieren. Besonders grünes Blattgemüse, Beeren und Omega-3-reiche Nahrungsmittel wie Chiasamen und Walnüsse wurden zu einem festen Bestandteil meines Speiseplans.
Jod, Selen und Vitamin D
Bestimmte Nährstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Schilddrüsenfunktion, darunter Jod, Selen und Vitamin D. Während Jod in Maßen wichtig ist, kann ein Zuviel bei Hashimoto problematisch sein. Deshalb achtete ich darauf, jodreiche Lebensmittel nur in Maßen zu konsumieren und ließ meine Werte regelmäßig überprüfen.
Jeden Tag esse ich zwei Paranüsse, die reich an Selen sind und so meine Schilddrüse unterstützen, ohne dass eine zusätzliche Supplementierung notwendig ist. Ebenso wichtig war Vitamin D, das ich durch Sonnenlicht und Nahrungsergänzungsmittel sicherstellte.
Probiotika und Präbiotika
Unser Mikrobiom beeinflusst viele Aspekte unserer Gesundheit. Ein gutes Mikrobiom kann eine Erkrankung nicht heilen, aber die Symptome verbessern. Daher habe ich mehr Präbiotika in meinen Ernährungsplan integriert. Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsbestandteile (Ballaststoffe), die die Darmgesundheit unterstützen, indem sie das Wachstum und die Aktivität nützlicher Darmbakterien fördern. Die Abbauprodukte von Präbiotika sind kurzkettige Fettsäuren, die in den Blutkreislauf gelangen und somit auch positive Auswirkungen auf andere Organe haben. Wichtige präbiotische Nahrungsbestandteile umfassen Galacto-Oligosaccharide (GOS), Fructo-Oligosaccharide (FOS) und Inulin, die in Karotten, Kiwi, Radieschen, Tomaten, Spargel, Knoblauch, Topinambur und Zwiebeln vorkommen.
Im Gegensatz zu Präbiotika sind Probiotika lebende Mikroorganismen, die ich durch fermentierte Lebensmittel zu mir nehme. Zusätzlich habe ich ein Probiotikum eingenommen.
Bei der Wahl der Probiotika ist es wichtig, dass viele verschiedene Bakterienstämme und zwischen 50 Milliarden und 200 Milliarden Bakterien enthalten, sowie mindestens diese drei Arten von Lactobacillus: acidophilus, rhamnosus, plantarum.
Wie sieht mein Essenstag
Frühstück - Pochierte Eier auf Avocado und Tomate, garniert mit Joghurt und Chiliöl
Zutaten:
- ⅓ Tasse Schafs- oder Ziegenmilchjoghurt
- ¼ Teelöffel Salz
- 3 dicke Scheiben reife Tomate
- ¼ Avocado
- 2 große Bio-Eier, zimmerwarm
- 1 Teelöffel Chili Öl oder nach Geschmack
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- Mischen Sie den Joghurt mit Salz in einer kleinen Servierschale und belegen Sie ihn mit der Tomate und der Avocado.
- Füllen Sie einen Topf mit Wasser. Bringen Sie das Wasser zum Kochen und reduzieren Sie dann die Hitze auf ein Simmern. Wenn das Wasser zu kühl ist, zerfällt das Ei, bevor es gart; wenn das Wasser zu heiß ist, erhältst Du zähe Eiweiße und ein zu durchgekochtes Eigelb.
- Stellen Sie einen Timer auf genau 3 Minuten für mittelfeste Eigelbe. Passen Sie die Zeit nach oben oder unten für eine weichere oder festere Eigelbe an. Kochen Sie 2½ bis 5 Minuten, je nach gewünschter Festigkeit.
- Entfernen Sie die Eier mit einem Löffel aus dem heißen Wasser. Heben Sie jedes pochierte Ei aus dem Wasser und halten Sie es kurz über den Topf, um das anhaftende Wasser abtropfen zu lassen. Legen Sie jedes gut abgetropfte Ei auf die Tomatenmischung. Fügen Sie das Chiliöl, Salz und Pfeffer nach Geschmack hinzu.
Vormittagszwischenmahlzeit
- 1 Birne
- 1 Teelöffel Mandelmuss
- Zubereitung: Alle Zutaten vermischen und genießen!
Zubereitung: Alle Zutaten vermischen und genießen!
Mittagessen - Hähnchensalat mit Artischocke
Zutaten: (3 Portionen)
- 3 mittelgroße Artischocke
- 1 Teelöffel gehackter Knoblauch
- 4 Tassen gemischtes Blattgemüse
- 1 Tasse Hähnchenstücke
- 6 Kirschtomaten
- 1 kleine Gurke
- eine kleine rote Zwiebel
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zutaten für das Dressing:
- 2 Esslöffel frischer Zitronensaft
- 1 Teelöffel fein geriebene Zitronenschale
- ¼ Teelöffel Salz
- ½ Teelöffel Dijon-Senf
- 3 Esslöffel Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung: Alle Zutaten miteinander vermischen und genießen!
Nachmittagszwischenmahlzeit - Himbeer-Mago-Tarte (12 Stück)
Zutaten für Boden:
- 200g glutenfreie Vollkorn-Haferflocken
- 2 EL Nussbutter nach Wahl
- 5 Datteln in etwas Wasser püriert oder 2 Esslöffel Dattelsirup
Zutaten für die Creme:
- 150g gefrorene Mango (aufgetaut)
- 100g Schafsjoghurt
- 1,5 EL Chiasamen
- 150g Himbeeren
- 100g Schafsjoghurt
- 1,5 EL Chiasamen
Zubereitung: Für den Boden: Alles gut miteinander vermengen. Den Boden einer runden Backform (26 cm) mit Backpapier auslegen und den Teig gut hineindrücken (die Seiten am besten mit etwas Kokosöl bestreichen). Bei 180 Grad Ober-/Unterhitze 20 Minuten backen.
Für die Creme: Die gefrorene Mango und den Joghurt pürieren und die Chiasamen dazugeben. Mit den Himbeeren genauso verfahren. Beides für 10 Minuten in den Kühlschrank stellen und dann nach dem Abkühlen des Bodens übereinander legen.
Abendessen: Chili Con Carne mit braunem Reis und 6 Esslöffel fermentiertes Gemüse nach Wahl
Zutaten: (3 Portionen)
- 360g gekochter brauner Reis
- 1 mittelgroße gelbe Zwiebel, gehackt, etwa 1 Cup
- 2 Esslöffel Olivenöl
- 450g mageres Rinderhackfleisch
- 1 Teelöffel gehackte Jalapeño
- 2 Knoblauchzehen, gehackt
- ½ Teelöffel gemahlener Oregano
- 1 Esslöffel Chilipulver
- 1 Esslöffel Kreuzkümmel
- 1 Esslöffel Paprikapulver
- 1 Teelöffel Salz
- ½ Teelöffel Cayennepfeffer (optional)
- 1½ Cups Bio-Tomaten aus der Dose
- ½ Cup Wasser
- 400g Bio-Kidneybohnen, abgetropft und abgespült
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung: Die Zwiebel im Olivenöl 3-4 Minuten anbraten. Hackfleisch hinzufügen und unter Rühren braten, bis das Fleisch nicht mehr rosa ist. Mit einem Holzlöffel das Fleisch während des Kochens zerkleinern. Jalapeño, Knoblauch und Gewürze hinzufügen. Umrühren und 2 Minuten kochen lassen. Gewürfelte Tomaten, Wasser und Kidneybohnen unterrühren. Zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und 35 Minuten köcheln lassen. Nach Belieben zusätzlich Salz und Pfeffer hinzufügen.
Über Reis geben und genießen!
Den vollständigen Ernährungsplan für Hashimoto, finden Sie in der App [Feat - Nutrition Coach] (https://apps.apple.com/de/app/feat-my-personal-meal-plan/id1586331711?l=en-GB).
Der Weg zu mehr Wohlbefinden
Die Anpassung meiner Ernährung war kein leichter Weg und erforderte viel Disziplin und Durchhaltevermögen. Doch die positiven Veränderungen waren die Mühe wert. Meine Symptome besserten sich, und ich fühlte mich insgesamt gesünder und ausgeglichener.
Ich möchte betonen, dass jede Reise mit Hashimoto individuell ist. Was bei mir funktioniert hat, muss nicht zwangsläufig für jeden anderen gelten. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und bei Bedarf professionelle Unterstützung durch Ernährungsberater oder Ärzte in Anspruch zu nehmen.
Meine Reise mit Hashimoto hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, auf den eigenen Körper zu achten und ihm die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Die richtige Ernährung kann einen großen Unterschied machen und das Wohlbefinden erheblich verbessern.
Dieses Ereignis hat mich motiviert, die Weiterbildung zur Ernährungsmedizin zu starten, um anderen auf ihrem Weg zum Wohlbefinden zu helfen. Bleibt gesund und passt auf euch auf!
Herzliche Grüße,
Jonida Gjolli